NEW BALANCE
NEW BALANCE
NEW BALANCE – oder wie ein Hühnerfuß zum Vorbild für Sneaker mit Tragekomfort wurde
Die Frühen Jahre der „New Balance Arch Support Company“- seit ihrer Gründung im Jahre 1906 - widmeten sich eher den orthopädischen Ansprüchen ans Schuhwerk als den leistungssteigernden, sportlichen Aspekten, wie bei anderen Herstellern, die man heute noch aus dem Sneakerstore kennt.
Wie der Name schon suggeriert: „Arch Support“ (Fußgewölbe Unterstützung) wurde im speziellen darauf ausgerichtet der Anatomie des menschlichen Fußes etwas fehlendes hinzuzufügen; Quasi ein fehlendes Glied.
Denn wie man sich erzählte, stamme der Name „New Balance“ von der Fazination des Gründervaters William J. Riley, für das perfekte Gleichgewicht gewöhnlicher Hühner und dem stolzierenden Hahn, die im Hinterhof des elterlichen Wohnhauses zu beobachten waren. Deren ausgewogene Balance war ein einziger Quell der Inspiration für ihn. Und wenn man den Geschichten glauben schenken darf, so hat Riley gerne bei Verkaufsgesprächen ein parat liegendes Hühnerbein auf dem Schreibtisch zur Demonstration der „Arch Support“ Technologie herangezogen
Als Arthur Hall 1934 als Salesman in die Firma einstieg, tat er sehr gut daran „New Balance“ Schuhe in den nächsten 20 Jahren, hauptsächlich an ein Klientel zu verkaufen, dass im Berufsleben überwiegend „stehend“ zubrachte. New Balance sollte ihnen die Arbeit erleichtern, Rücken & Gelenke schonen und die Füße entlasten.
Erst als das Unternehmen 1954 an Arthur Hall´s Tochter und Schwiegersohn Eleanor & Paul Kidd verkauft wurde, änderte sich allmählich die Ausrichtung, weg vom verschreibungspflichtigen, Orthopädischen Schuhwerk und hin zum weltweit allerersten Performance Laufschuh mit geriffelter „Ripple“-Sohle, dem New Balance „Trackster“ im Jahr 1961. Viele Sport-Colleges im ganzen Land rüsteten ihre Laufteams damals, nach und nach, mit dem Trackster aus und das machte New Balance bei den Insidern der jungen Sportwelt zu einem Must-Have.
Das bescherte der New Balance Company viele erfolgreiche kommende Jahre und führte auch dazu, dass Jim Davis, der die Firma 1972 von Eleanor & Paul, am Tag des Boston Marathons erwarb, nichts am bestehenden Konzept ändern musste. Er und seine damaligen sechs Mitarbeiter, welche ein Tagespensum von 30 Paar Schuhen fertigten, konnten weiterhin alles im gewohnten Tempo halten und mit ihrem kleinen Mailorder Eigenvertrieb die persönlichen Bedürfnisse der Kundschaft bedienen. Werbung beschränkte sich auf ein Mund zu Mund Marketing am Spielfeldrand und in den Umkleiden der Sportplätze.
Alles nahm seinen gewohnten Gang. Boston wurde langsam zum geheimen Zentrum für Laufsport und für den anhaltenden Lauftrend in den USA der 70er Jahre. Alles normal, bis eines Tages, der NYC Marathon stattfand und die halbe Stadt auf den Beinen war, überwiegend in New Balance Schuhen! Die Sichtbarkeit der Marke erhöhte sich aufgrund der vielen Berichterstattungen über Nacht um ein vielfaches, New Balance wurde zu DER Laufschuh Marke hochstilisiert und expandierte von nun an, erst nach Baltimore, dann in die gesamten USA und schließlich weltweit.
Der Umstand des Wachstums änderte nicht im Geringsten etwas daran, dass New Balance bis heute eine der hochwertigsten Turnschuhmarken mit guter Kundenbindung ist. Eine Marke die für Tragekomfort und robuste Verarbeitung hochwertiger Materialien steht.
Davis zukünftige Frau, Anne Davis, die 1978 in die Firma kam, etablierte unter anderem eine sehr sozial-kompetente Mitarbeiterkultur, die trotz des steten Wachstums eine familiäre Bindung der Mitarbeiter und deren Angehörige zum Unternehmen mit sich brachte. Diese Geschäftspolitik wirkt bis heute nach. Egal ob in den USA oder in Flimby, England, wo seit den 90ern ca. 30% ihrer qualitätsbewussten Sneaker gefertigt werden: In den Fabriken herrscht ein gesundes Arbeitsklima und kein ausbeuterisches System. Zwar bekam New Balance damals in Amerika Öffentlichkeitsprobleme als sie ihrem „Made in USA“ Trademark nicht mehr gerecht wurden, das sie sich auf´s Label und auf die Fahne schrieben, aber auch „Made in UK“ steht am Ende nur für ein weiteres Qualitätsmerkmal im internationalen Wettbewerb. Schon alleine in der Wahl der Produktionsstätten unterscheidet sich diese Ausnahme-Sneakermarke doch recht deutlich von ihren Mitbewerbern.